Freitag, 6. November 2015

Milljuune (trierisch für "mehr als Drei") Masken Marsch

Gestern war ja nicht nur Guy Fawkes day in England, sondern auch der dritte "Million Mask March", eine Demonstration, die am 5. November praktisch zeitgleich in hunderten von (Haupt-)Städten weltweit stattfindet. Während sich an den allermeisten Orten wohl nur eine Handvoll Demonstranten einfanden, gab es in London eine Versammlung von immerhin ein paar Tausend Menschen, die mit Guy Fawkes Masken, "One Solution - Revolution"-Plakaten und jede Menge Böllern durch London marschierten. Dabei kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, eine Bullenkarre ging in Flammen auf und ein paar berittene Polizisten sind vom Pferd gefallen, weil ihre Tiere vor Feuerwerkskörpern scheuten. Es konnte ja auch keiner damit rechnen dass auf einer Demonstration in der Bonfire night jemand Feuerwerkskörper dabei hat, zumal die Briten doch extra dafür im Jahr 2004 ein Gesetz gemacht haben, die Fireworks Regulation. Außerdem wurde die Katze eines englischen Online-Shooter-Spielers angeblich von Demonstranten entführt.

In deutschen Medien ist weder über die Ausschreitungen in London noch über den Million Mask March überhaupt viel zu finden. Okay, das waren jetzt keine 100k+ Demonstranten (zumindest nicht wenn man alle Aktionen einzeln betrachtet), aber ein bisschen mehr Berichterstattung als eine copy/paste Agenturmeldung wäre schon nett gewesen. Immerhin hat der Standard ein paar recht atmosphärische Bilder unter seine Agenturmeldungskopie gepappt. Ein kleines bisschen mehr erfährt man bei russia today, obwohl die sich zum Großteil darauf beschränken die zu solchen Anlässen traditionelle Polizeigewalt zu dokumentieren (Anti-westliche Propaganda Ahoi):

Der Guardian hat in seiner nationalen Ausgabe auch ein paar Meldungen und eine Bildergalerie. Alles in allem war der Million Mask March dieses Jahr ein ziemlicher Flop wie es aussieht. Könnte eventuell daran liegen dass die Ziele von Anonymous zu Wischiwaschi sind und selbst die paar Demonstranten sich nicht einig sind darüber, wogegen denn jetzt wirklich demonstriert wird.


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